Genealogie Anton Töchterle
Die Biografie des aus Schwaz stammenden und in Einbach (Hausach) und Oberwolfach
tätigen Bergmanns Anton Töchterle (1740-1812) und seine Familie
Einleitung
Bergleute im Mittleren Schwarzwald gehören zu denjenigen Personengruppen, zu denen aus historischen Quellen über die reinen Lebensdaten hinaus weitere biografische Informationen entnommen werden können. Die Zahl der hierfür zur Verfügung stehenden Quellen ist nicht gering, wodurch ein Einblick in das Leben eines Bergmannes der damaligen Zeit möglich ist und auch große Teile seiner Biografie greifbar werden. Dies soll anhand der Betrachtung der Biografie des im fürstenbergischen Bergrevier tätigen Bergmanns Anton Töchterle verdeutlicht werden. Anhand des Beitrags wird auch ersichtlich, welche personenbezogenen Informationen aus verschiedenen Quellen für sozialhistorische Studien zum Bergbau im fürstenbergischen Bergrevier im Mittleren Schwarzwald entnommen werden können. Für den Bergbau im benachbarten württembergischen Bergrevier gibt es bereits einen vergleichbaren Beitrag über den aus Sachsen stammenden und in Reinerzau tätigen Steiger Augustin Schlegel, der in verschiedenen Versionen 2022 und 2023 veröffentlicht wurde.♦
Anton Töchterle stammte aus Schwaz in der habsburgischen Gefürsteten Grafschaft Tirol und war später in Einbach (Hausach) und Oberwolfach in der fürstenbergischen Herrschaft Kinzigtal tätig – damit sind, sofern nichts anderes angegeben, alle kirchlichen Handlungen und Personen katholischer Konfession. Die primären Quellen für personenbezogene Daten aus der betroffenen Zeit sind die Kirchenbücher (Tauf-/Geburts-, Ehe- und Totenregister) der jeweiligen Pfarrämter bzw. für die Zeit ab 1810 die online zugänglichen Kirchenbuchduplikate des Staatsarchivs Freiburg bzw. des Generallandesarchivs Karlsruhe. Informationen zu in den einzelnen Bergwerken arbeitenden Bergleuten, der Anzahl der gearbeiteten Schichten, zum Verdienst und zu Sonderaufgaben, aber auch zu Behandlungskosten verunglückter Bergleute, sind den mehr oder weniger umfangreich überlieferten Bergrechnungen zu entnehmen. Die Bergrechnungen aus fürstenbergischem Gebiet sind im Fürstlich Fürstenbergischen Archiv Donaueschingen überliefert. Dort sind außerdem weitere Quellen mit personenbezogenem Inhalt archiviert, z.B. Erbschaftssachen oder Heiratsverträge der Bergleute oder bergamtliche Sitzungsprotokolle. Letztere sind außerdem eine gute Quelle, um die obrigkeitlichen Kontroll- und Regulierungsvorgänge hinsichtlich der Bergleute zu erforschen. Aus Schwaz sind leider keine Bergrechnungen überliefert, weder im Tiroler Landesarchiv noch im Österreichischen Staatsarchiv. Es ist anzunehmen, dass sie 1809, als bayerische Soldaten während des Tiroler Volksaufstandes Schwaz in Brand steckten und der Ort größtenteils niederbrannte, wobei auch das Gebäude des Bergwerksdirektorats zerstört wurde,♦ vernichtet wurden.
Die Seite wird in Kürze ausgebaut. Bis dahin finden Sie alle weiteren Informationen zu Anton Töchterle und seiner Familie in der PDF-Datei.
Stand: 11.12.2024
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Heizmann, Uwe: Genealogie Augustin Schlegel. Der sächsische Bergmann Augustin Schlegel (1701-1765) in Alpirsbach und Reinerzau, seine Nachkommen in diesen und anderen Bergbauorten im Schwarzwald und seine Vorfahren in Sachsen und Böhmen (16.-19. Jahrhundert). In: Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde 40 (2022), S. 195 – 228.
Heizmann, Uwe: Fürstenbergischer und württembergischer Bergbau im oberen Kinzigtal im 18. Jahrhundert. Eine vergleichende Übersicht. Mit Biografien des aus Sachsen stammenden Steigers Augustin Schlegel und dreier seiner ebenfalls im Bergbau tätigen Söhne als Beispiele sozialhistorischer Auswertungsmöglichkeiten. In: Der Anschnitt 75, 2023, H. 5, S. 190 – 206.
Seewald, Hans: Der Brand von Schwaz 1809. In: Tiroler Heimatblätter 34 (1959), H. 4/6, S. 54 – 60, hier S. 57 – 59.