Genealogische Erschließung von Alpirsbach
Unter einer "genealogischen Erschließung" ist die vollständige und umfangreiche Auswertung aller genealogisch interessanten Quellen von und zu Alpirsbach zu verstehen. Die Ergebnisse dieser Auswertung sollen in Form eines Online-Ortsfamilienbuches ( vgl.
Online OFBs), für die ein schrittweiser Auf- und Ausbau vorgesehen ist, präsentiert werden.
Die genealogischen Erschließung soll ein Blick auf die Geschichte der "kleinen Leute", das "einfache Volk" ermöglichen, und zwar nicht in Form einer allgemein gehaltenen sozialhistorischen Studie oder einer lokal- bzw. ortgeschichtlichen Abhandlung, sondern einerseits in Form einer Sammlung von personenbezogenen Daten und andererseits in der Bereitstellung von Quelleneditionen. Kleinere Biographien einzelner Personen (vgl.
Die "badisch-katholische" Linie der Franzen, PDF, 820 kB) soll das Ganze abrunden. Dabei bilden die Angaben zu Geburt, Hochzeit und Tod im Online-Ortsfamilienbuch, die teilweise bis 1558 zurückreichen, das "Grundgerüst", während die Quelleneditionen den begrenzten Aussagewert dieser Daten ergänzen und genaueren Einblick in das Leben einzelner Personen gewähren.
Daneben sind das Online-Ortsfamilienbuch und die Quelleneditionen auch für die Sozial-, die Wirtschafts-, die Kirchen- oder die Ortsgeschichtsschreibung sowie für die Volkskunde interessant.
Folgende Reihenfolge wäre denkbar:
- Sammlung von Familiendokumenten (Bibeln, Reisepässe, Urkunden, Fotos usw.) von bzw. zu Ortsansässigen
- Auswertung der Kirchenbücher für das 19. Jahrhundert und Erstellung des Grundstamms des Online-Ortsfamilienbuches
- Auswertung der standesamtlichen Register unter Beachtung der Schutzfristen (ab hier wird nach jedem Schritt das Online-Ortsfamilienbuch ergänzt)
- Auswertung der Kirchenbücher vor 1810 in Kombination mit den Erbenlisten aus den Eventual- und Realteilungen
- Auswertung der gesammelten Familiendokumente (s. Nr. 1)
- Auswertung der Kirchenkonventsprotokolle und anderer Quellen aus den einzelnen Pfarrarchiven
- weitere Auswertung der standesamtlichen Register (vgl. Nr. 3)
- Auswertung von Quellen aus den Stadt- bzw. Stadtteilarchiven
- Auswertung von Quellen aus dem Landes- und dem Kreisarchiv
- weitere Auswertung der standesamtlichen Register (vgl. Nr. 3)
- Auswertung der Inventuren und Teilungen
- weitere Auswertung der standesamtlichen Register (vgl. Nr. 3)
ggf. müssen zwischendurch weitere Quellen (z.B. die Kirchenbücher der umliegenden Pfarreien) zur Klärung oder Ergänzung herangezogen werden
Bei der Auswertung der Kirchenbücher werden nicht nur die reinen Daten übernommen, sondern auch vorhandene weitere Angaben, z.B. zur Persönlichkeit und Biographie eines Verstorbenen ("gegen 40 Jahre Staiger auf allhiesigen Berg-Werken, ein Mann von bestem Geist und Sitten"), oder zu den genauen Todesumständen, vgl.
Streit mit Todesfolge in Hönweiler 1658.
Für optimale Forschungsbedingung sind zugängliche und erschlossene Pfarr- und Gemeindearchive nötig, weshalb eine Zusammenarbeit mit den kirchlichen und kommunalen Archiven angestrebt wird. Als technische Vorarbeit wäre eine Auswahl von geeigneter Software, ggf. die Erstellung einer passenden Anwendung notwendig.
Warum gerade Alpirsbach?
- Weil Alpirsbach aus sieben ehemalig eigenständigen Gemeinden besteht (Alpirsbach, Ehlenbogen, Reinerzau, Peterzell, Reutin, Römlinsdorf und Rötenbach) und somit ein großes Gebiet abdeckt.
- Weil die Einträge zu einzelnen Familien in den Kirchenregistern von vier evangelischen Pfarreien (Alpirsbach, Peterzell, Reinerzau und Schömberg) zu finden sind und sich Einträge zu einer Familie teilweise in den Kirchenbüchern mehrerer Pfarreien befinden. Einträge zu Katholiken – sofern es sie in Alpirsbach gab – sind in den umliegenden katholischen Pfarreien zu finden (eine katholische Filial-Pfarrei wurde erst 1884, also nach Einführung der Standesämter, errichtet).
- Weil die Pfarrei Alpirsbach im 30jährigen Krieg rekatholisiert wurde und somit interessante Kirchenbucheinträge aus dieser Zeit zu erwarten sind.
- Weil nach Alpirsbach und ins benachbarte fürstenbergische, katholische Wittichen viele Bergbauexperten aus dem evangelischen Sachsen angeworben wurden und eine Bearbeitung der Quellen somit die Migration dieser Menschen gut herausarbeiten könnte.
- Weil das württembergische Alpirsbach an einer Landesgrenze zu fürstenbergischem, später zu badischem Gebiet lag. Dies lässt nicht nur auf interessante Kirchenbucheinträge, sondern auch auf andere inhaltlich wertvolle Quellen hoffen.
- Weil das evangelische Alpirsbach an der Grenze zu katholischem Gebiet lag und die Pfarreien Alpirsbach und Reinerzau für Protestanten, v.a. Bergleute, im benachbarten katholischen Kaltbrunn und Wittichen (beide heute Teil von Schenkenzell) zuständig war. Dies lässt ebenfalls interessante Kirchenbucheinträge erwarten.
- Weil zu Alpirsbach und seinen Stadtteilen viele Quellen im Landesarchiv Baden-Württemberg überliefert sind (z.B. zu Streitigkeiten).
- Weil mit diesem Projekt das überkonfessionelle und grenzüberschreitende Zusammenleben und Zusammenarbeiten beleuchtet werden kann und das primär, aber nicht nur, auf die Genealogie ausgerichtete Vorhaben auch der Orts- und Sozialgeschichte sowie der Religions- und der Wirtschaftsgeschichte dienlich ist.
Wenn ich Ihr Interesse an meiner Idee wecken konnte und Sie sich mit mir darüber und einer mögliche Unterstützung unterhalten wollen, würde es mich freuen, wenn Sie mit mir in Kontakt treten würden – bevorzugt per E-Mail. Art und Umfang der angestrebten Unterstützung sind im
Überblick beschrieben.
Uwe Heizmann M.A., M.A.
Nußweg 11
73760 Ostfildern-Nellingen
uweheizmann[ädt]gmx.de
Bitte wenden Sie sich zuerst per Post oder E-Mail an mich. Anschließend können wir gerne einen Termin für ein Telefonat vereinbaren.
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