Eintragzitat | "Den 18. Maii hat mann ohne alle Ceremonien zur Erden bestattet, Tobias Bindern, gebürthig von Pfaffenhofen, welcher den 16. huius, nach geschehener Musterung allhier, sich vollgetrunken und alsdann im Rausch, Magnum Bauren, von Freudenstatt, seinen Cammerrath heraußgefordert, ihme öffters mit gespannten Hanen [des Gewehrs] nachgeloffen, und ob gleich jener sich des Duellirens geweigert, auch vor ihme sich abgewißen, hat er doch ihme weiter nachgesezt, und geschworn, es müsse dißmahl einer den andern niedermachen, so auch geschehen, dann als er Binder den Bauren wieder beym Wolffsweiher angetroffen, und abermahls mit auffgezogenem Gewehr zugeloffen, darauff der Baur, (welcher auch räuschich daselbst auff einem Blockh geschlafen) erwachend zu Wehr gegriffen, im Augenblück höchsteilend gespannt, gezielt, losgetruckt, und selbigen unfern des Nabels durchgeschoßen, dass ihme die Därme herauss gegangen, welche aber wieder zu ihm gebracht, und verbunden worden. Weil ihme nun aber die Wasserblase ganz durchlöchert worden, so muste er nothwindig daran sterben. Welches in etlich und 30 Stunden nach der That geschehen ist, er den Tag vor aber, als Festo Ascensionis [= Christi Himmelfahrt, 17. Mai] hat er sich zur Buße wohl gehückt [= hucken = eine Last auf sich nehmen], seine Sünden schmerzlich bereut, verziehen, und umb Verzeihung gebetten, auch folgendt mit großer Andacht das heilige Abendmahl empfangen. Daß demnach hoffe, Gott der ihm diese Zeit zur Buße eingereumet, werde auch seine Buße gnadig angesehen, ihm seine schwere Sünden verziehen, und zu ewigen Gnade auffgenommen haben. Der Herr erwecke auch seinen Leib an jenem Tag mit Freuden!" |