Maximiliana Felicitas Binder und ihre Angehörigen

Maximiliana Felicitas Binder
∗ unbekannt (um 1715)
+ 24.02.1765 in Wittichen
ev., seit 22.12.1741 rk.
oo I. 10.03.1735 in Alpirsbach
Johannes Matthäus (Matthias) Rampler
∗ unbekannt (vor 1710)
+ unbekannt (nach 06.08.1740)
rk., Feldscher bei der Leibkompanie des Regiments unter General Rot, Sohn des vor 1735 verstorbenen Regimentsfeldschers des Alt-Starhembergischen Regiments

Woher sich die Eheleute kannten, ist unklar. Vielleicht kannten sich die Väter oder der Brautvater und sein künftiger Schwiegersohn über das Militär. Möglicherweise war Rampler mit seiner Einheit aber auch zeitweise in Rötenbach einquartiert, wo Maximiliana Felicitas seit dem Tod ihres Vaters wieder lebte, so dass sich die Eheleute dort kennengelernt hatten.
Matthäus Rampler diente in den 1730er Jahren im Schwäbischen Kreisregiment unter General Roth, zum Zeitpunkt der Eheschließung und wahrscheinlich auch noch danach in der Leibkompanie. 1738 hielt sich das Ehepaar noch einmal in Rötenbach auf, wo am 10. Juni 1738 eine Tochter geboren, die aber nur wenige Stunden lebte. Am 6. Mai 1739, Rampler war inzwischen in kaiserliche Dienste getreten, wurde in Eningen unter Achalm eine weitere Tochter geboren, die dort aber zwei Tage später ebenfalls verstarb. Einer der Taufpaten der Tochter war ein Johann Wilhelm Sonntag, Bäcker in Eningen. Möglicherweise war dies der Ehemann von Maximiliana Felicitas Tante Juliana Sophia Binder (vgl. Kapitel 3, Kind Nr. 9).
Matthäus Rampler diente vermutlich in einem kaiserlichen Regiment, das gegen Ende des Russisch-österreichischen Türkenkrieges (1736 – 1739) nach Ungarn marschierte und evtl. im Zusammenhang mit dem Ersten Schlesischen Krieg (1740 – 1742) nach Mähren verlegt wurde. Auf jeden Fall ist für den 6. August 1740 der Aufenthalt des Ehepaares in Mocsa im nordwestlichen Ungarn durch den Taufeintrag einer dritten Tochter in der dortigen Pfarrei belegt. Außerdem hielt sich zumindest Maximiliana Felicitas in Znaim in Südmähren auf, wo sie am 22. Dezember 1741 im Kloster der Franziskaner-Reformaten zur katholischen Konfession übergetreten war. über das Schicksal von Johannes Matthäus Rampler ist nichts Weiteres bekannt.
Bekannte Kinder:
1Justina Elisabeth Rampler
∗ 10.06.1738 in Rötenbach
+ 10.06.1738 in Rötenbach
2Katharina Rampler
∗ 06.05.1739 in Eningen unter Achalm
+ 08.05.1739 in Eningen unter Achalm
3Maria Anna Regina Rampler
≈ 06.08.1740 rk. in Mocsa (Ungarn)
+ unbekannt
oo II. unbekannt
Johannes Füchtner
∗ unbekannt
+ unbekannt (vor Mai 1752)
Korporal. über ihn liegen keine weiteren Informationen vor.
oo III. 02.05.1752 rk. in Wittichen
Gabriel Haberer (Häberer)
≈ 23.03.1725 in Wittichen
+ 11.01.1787 in Wittichen
rk., Bergschmied in Wittichen, Sohn der vor 1752 verstorbenen Eltern Johann Georg Haberer, rk., Bergmann in Wittichen, und Agnes Hermann, rk.

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Sie wurde am 06.03.1729 in Kehl konfirmiert (KB Kehl Militärgemeinde, M 1717-1747, Konfirmandenregister 1726-1733, S. 1), war zu dem Zeitpunkt also etwa 14 Jahre alt. Ein Taufeintrag wurde weder in Kehl-Dorf oder Alpirsbach, noch an den möglichen Aufenthaltsorten ihres Vaters (Vergleich mit Abrechnungslisten des Kreisregiments) gefunden. Die Kirchenbücher der Militärgemeinde Kehl beginnen erst 1717.
KB Wittichen, M 1736-1836, To 1737-1836, S. 17. Im Todeseintrag Felicitas Bänderin genannt, leider ohne Altersangabe.
Der Vorname Johannes wird nur in den Tauf- und Todeseinträgen in Eningen 1739 genannt, Matthias nur in den Taufeinträgen 1738 in Alpirsbach und 1740 in Mocsa (siehe jeweils unten).
Es wird angenommen, dass er bei der Hochzeit und als Feldscher mindestens 25 Jahre alt war.
Feldscher = Wundarzt beim Militär, Vorläufer des heutigen Truppenarztes.
KB Alpirsbach, E 1663-1808, S. 108. Der Vorname des Vaters des Bräutigams ist nicht angegeben.
KB Alpirsbach, Ta 1732-1804, S. 80 bzw. KB Alpirsbach, To 1732-1808, S. 36.
KB Eningen unter Achalm, M 1646-1748, Ta 1648-1748, Bl. 4r bzw. KB Eningen unter Achalm, M 1646-1748, To 1648-1748, Bl. 2r (Blattzählung jeweils nicht von Anfang des Registers). Johann Wilhelm Sonntag konnte anhand der Quellen bisher jedoch noch nicht eindeutig identifiziert werden.
KB Mocsa, Tauf-Trauungsmatrikel (Mischbuch) I. 1700-1761, Bl. 144r. Die Zuordnung kann als eindeutig betrachtet werden, als Eltern sind Mathias Rampler [und] Maximiliana Felicitas Pinterin angegeben (Auskunft mit Scan des Diözesanarchivs Raab / Egyházmegyei Levéltár Győr).
Znaim = Znojmo im südöstlichen Tschechien, unweit der Grenze zu Niederösterreich.
KB Wittichen, M 1736-1836, E 1737-1836, S. 8. Ihr übertritt ist in ihrem Eheeintrag 1752 erwähnt.
KB Alpirsbach, Ta 1732-1804, S. 80 bzw. KB Alpirsbach, To 1732-1808, S. 36.
KB Eningen unter Achalm, M 1646-1748, Ta 1648-1748, Bl. 4r bzw. KB Eningen unter Achalm, M 1646-1748, To 1648-1748, Bl. 2r.
KB Mocsa, Tauf-Trauungsmatrikel (Mischbuch) I. 1700-1761, Bl. 144r.
KB Wittichen, M 1736-1836, E 1737-1836, S. 8. Er ist im Eheeintrag seiner Witwe 1752 angegeben.
KB Wittichen, E 1737-1836, S. 8. Auch hier ist die Zuordnung eindeutig, im Eheeintrag sind zur Braut noch weitere Angaben zu finden: in 1. Matrim[onium] [= Ehe] damahlen uxor d[es] Mathiae Rampler Feldscherers; filia legit[ima] d[es] Christiani Felicis Benders Primier Leutenants under dem würtenberg[ischen] Crays Regiment. Gabriel Haberer ist auch in der Inventur und Realteilung von Anna Maria Schneider vom 27.04.1758 (SdtAA, GAR, AI 46, Nr. 344), Bl. 1v als Ehemann der Maximiliana Felicitas Binder angegeben (als Schmid zu Wittichen).
KB Wittichen, M 1651-1736, Ta 1651-1736, oSz (23.03.1725) bzw. KB Wittichen, To 1737-1836, S. 33.
KB Wittichen, E 1737-1836, S. 8. Bergschied: faber in fodinis im Eheeintrag. In seinem Eheeintrag steht nach den Namen der Eltern p.m. = piae memoriae = frommen Angedenkens, evtl. bezieht sich das nur auf die Mutter.